Zufallsbild

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13
Mrz
2010

Ein bisschen Katzenjammer

oman2010-892

wir sind seit drei wochen zurück. (zurück in eis und schnee.)

ich bin dankbar für die schöne zeit im oman. die farben des landes, die wärme, die vielfältigen gerüche, das lachen der menschen - all das hat uns gutgetan.
es war toll, jeden tag ein neues abenteuer erleben zu können.

bilder wie die folgenden haben sich tief in mein gedächtnis gegraben, weil sie entscheidende momente konservieren. die ruhe und die gelassenheit. und das gefühl, ins abendlicht zu laufen ohne zeitdruck und hetze.



oman2010-913

der nichtendenwollende winter hier macht uns allen ziemlich zu schaffen.
große ereignisse werfen ihre schatten voraus. ich habe die letzten voruntersuchungen hinter mich gebracht und die op rückt näher.
manchmal kann ich den gedanken daran ganz gut ertragen, aber manchmal packt mich die panik.

und ich war im kino: "ein russischer sommer".

hat mir nicht gefallen. langweilig. einziger höhepunkt james mcavoy.

28
Feb
2010

Reisebericht-letzter Teil

18-02-10 Nakhl

Wir sind gut erholt und haben beschlossen, noch einmal ausgiebig Sightseeing zu betreiben.
Nach dem Frühstück fahren wir nach Nakhl, wo wir das 3400 Quadratmeter große Fort besichtigen. Die Festung wurde 1990 restauriert und hat, im Gegensatz zu anderen Burgen, auch ein Innenleben. Man kann Einrichtungsgegenstände, wie z.B. Geschirr und Möbel, sehen.

Anschließend fahren wir ins Wadi Hammam. Wir bestaunen das rege Leben an den heißen Quellen. Unsere Jungs baden im badewannenwarmen Wasser. Der Rest der Familie frendet sich derweil mit einer Gruppe junger Männer an, die sehr laut und sehr nett am Ufer des Wasserlaufs vor sich hinfeiert. Wir werden von den Jugendlichen mit Weintrauben verpflegt und zu Datteln und Kaffee eingeladen.

Den Nachmittag verbringen wir in einem Wadi ohne Namen, wo die Jungs tiefe Wasserpools ausmachen und sich wieder einmal ausplanschen.

Abends essen wir in Barka, bei einem Inder, der kein Wort von dem versteht, was wir sagen. Es gibt trotzdem Hühnchen und sehr, sehr leckeres, selbstgebackenes Fladenbrot.

19-02-10 Rustaq – Wadi Bin Kharus – Wadi Bani Awf

Uns ist nicht noch einmal nach Pool, deshalb beschließen wir, die Wadis der Umgebung abzuklappern.

Am Morgen fahren wir nach Rustaq, dem größten Ort hier in der Region. Wir umwandern dort das Fort Ouala at al Quesra.

Dann geht es über eine holprige Huckelpiste ins Wadi Bin Kharus. In der Nähe des kleinen Dörfchens Masahnah , dessen Natursteinhäuser an jemenitische Wohngebäude erinnern, finden wir Wasser und lassen die Jungs baden. Königstochters Jüngster fängt Frösche und gibt ihnen Namen…

Auf der Rücktour finden wir wieder Felsenzeichnungen.

Im Wadi Bin Awf gibt es eindeutig mehr Wasser. Mehrfach müssen wir Flüsschen durchqueren. Die Jungs gehen wieder planschen und versuchen auch zur Belustigung der Einheimischen, auf einem Palmenstamm durchs Wasser zu rudern.

Abendbrot gibt es in einer jemenitischen Spelunke. Wieder einmal versteht keiner, was wir bestellen, aber the food ist durchaus essbar. Charcoal-chicken und Fladenbrot, Salat und Humous. Das alles für ein paar Euro.

20-02-10 Muscat

Wir packen unseren Krempel und verlassen das Sawadi Beach Resort.

Nach zwei Stunden sind wir in der Hauptstadt, normalerweise braucht man gar nicht so lange, aber das Verkehrsaufkommen ist ganz beträchtlich,

Wir fahren gleich ins Zentrum und spazieren die Corniche entlang. Im Hafen liegen wieder große Kreuzfahrtschiffe.

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Die Hotelsuche ist ein bisschen mühselig diesmal, aber letztendlich finden wir das Muscat Holiday Hotel.

Am Nachmittag sind wir im Palastbezirk, wo wir, wie vor einem Jahr, den Sultanspalast und die dahinterliegende Moschee Masjid al-Khor ehrfürchtig bewundern.

Abends ist Souq angesagt, wo wir die letzten Geschenke erstehen und in einem im letzten Jahr entdeckten Restaurant lecker essen.

15
Feb
2010

Mit Dick und Doof beim Fruehstueck l In den Hajarbergen

15-02-10 In den Hajar-Bergen

Wir sind, neben Dick und Doof aus Schwaben, so ziemlich die einzigen Gäste im Hotel. Ein Umstand, der uns angenehm ist; allerdings gibt es auch kein Frühstücksbuffet, sondern man muss sich seinen Kram einzeln bestellen. Das dauert ein bisschen, aber das macht nix, schließlich haben wir Urlaub. Dick und Doof aus Schwaben mäkeln und mäkeln, sie brauchen zwei Kannen Tee statt einer (Eine wird in Plastikflaschen umgefüllt. Für unterwegs vermutlich.), das Omlett sei „bad“, die fruits fehlten, sie würden sich nach einem besseren Frühstück umsehen und so weiter. Und den Tee, den brächten sie sofort „and zwar in five Minuten, we must go.“ Grausig. Man kommt sich vor wie bei Hape Kerkeling.

Wir hoffen inständig, dass die Meckerfriede abreisen, treffen sie aber am Nachmittag am Strand. Dick ist ein kleiner, beleibter Napoleonverschnitt, der auch in einer knappen Badehose nicht zum Adonis mutiert, Doof eine strengbebrillte, drahtige Anfangfünfzigerin, die vielleicht ihre Brötchen im Bildungswesen verdient. Dick geht Doof bis zur Brust, er hat vermutlich nix zu lachen.

Wir frühstücken ausgiebig und tippeln anschließend ein bisschen am Strand herum, um die Anspülungen der Nacht zu begutachten. Es gibt neue Muscheln, aber sonst nix Nennenswertes. (Gestern Abend sahen wir am Hafenstrand riesige Rochen.)

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Dann fahren wir in die Berge, erneut Richtung Khasab, aber eben die Bergpiste. Es geht durch dramatische Schluchten auf ein kleines Hochplateau, das nur von Ziegen bewohnt zu sein scheint.

Den Nachmittag verbringen wir am Strand, nur wir fünf an einem kilometerlangen, weißen Sandstrand. Bis Dick und Doof auftauchen…

Wir kaufen uns Fladenbrot und Labne zum Abendbrot und dinieren am Strand.

Übrigens gab es gestern Abend leckeres Essen bei einem Libanesen im Hafen. Ich glaube, zu dem hatten sich noch nie Touristen verirrt. Außerdem ist es uns gelungen, eine silberne Shihu-Axt zu einem vernünftigen Preis zu kaufen

14
Feb
2010

Reiselektuere: Feldmans Frauen

Kate Christensen: The Great Man (dt: Feldmans Frauen; droemer)

Um es gleich vorwegzunehmen: „Feldmans Frauen“ ist kein ausgesprochen witziges Buch, wie die New York Times schreibt. Man kloppt sich beim Lesen nicht vor Vergnügen auf die Schenkel. Der Roman hat vielleicht einen ironischen Unterton, der den Leser hin und wieder lächeln lässt. Aber: er ist geistreich, klug und voller Lebensweisheit.

Oscar Feldman, ein Vertreter des figurative painting, ist tot. Er hinterlässt, neben einer Reihe umstrittener Gemälde, eine Reihe streitbarer Frauen, die ihn stets umgaben wie eine rosafarbene Wolke.
Da ist zunächst Abigail, seine Witwe, die ihr Leben nach dem Maler der Pflege des autistischen Sohnes Ethan widmet.
Teddy St.Cloud verbrachte Jahre als aufopferungsvolle Dauergeliebte und Mutter der Zwillingstöchter Ruby und Samantha. Ihre Freundin Lila, eine Studienfreundin, ist ihre engste Vertraute.
Und schließlich: Maxine, die begabte Malerschwester, die zeitlebens im Schatten des berühmten Bruders stand und wohl vor allem deshalb Mühe hatte, ihren Platz im Leben zu finden. Enttäuschungen haben sie bitter werden lassen.

Als Henry Burke und Ralph Washington auftauchen und eine Biografie des Künstlers verfassen wollen, verwischen klar definierte Grenzen und (Vor-)Urteile geraten ins Wanken.
Die völlig verschiedenen Frauen lernen sich nach anfänglichem Zögern kennen. Gemeinsam und ohne Hass blicken sie zurück auf ihre Zeit mit dem Maler. Jede von ihnen vermisst Oscar. Jede von ihnen hat seine guten und seine schlechten Seiten genossen. Keine von ihnen idealisiert den Mann. Was die Frauen außerdem verbindet, ist das Wissen um Leerstellen im eigenen Leben. Jede von ihnen hat große Opfer gebracht, Rücksicht genommen und sich dabei selbst vergessen – ein Stück weit.

Abigail zeigt sich überaus loyal und „bittet“ (soll heißen: „besticht“) einen der zwei Journalisten, ein ausschließlich schmeichelhaftes Porträt des verblichenen Gatten zu zeichnen.
Sie macht so ihren Frieden mit ihm, nicht, ohne vorher enthüllt zu haben, dass auch sie während der Ehe Erfüllung in einer Beziehung mit dem Arzt des Sohnes suchte.
Teddy gibt, angestachelt von ihrer Freundin Lila, ihrem früheren Chef, Lewis Strathairn, endlich die Chance seines Lebens. Die beiden in die Jahre gekommenen Herrschaften genießen Vertrautheit und Nähe. Gedanken an Alter und Verfall rücken in weite Ferne und das Glück scheint auf einmal mehr als zum Greifen nah.
Maxine, die tragischste Figur der Geschichte, wagt sich endlich aus dem Schatten des Bruders heraus. Sie ist nicht länger bereit, an der Verklärung des Künstlers Oscar mitzuwirken und macht öffentlich, dass ausgerechnet sie die Malerin eines seiner berühmtesten Gemälde („Helena“) ist. Jane Fleming, ehemalige Geliebte und Modell, lanciert die Geschichte, die sich zum Kunstskandal auswächst. Ein Skandal, der für Maxine DIE letzte große Chance birgt. Ein letztes Mal porträtiert sie eine Frau. Sie porträtiert sie, wie damals, aus der Perspektive ihres Bruders und lässt sich beim Malen von seiner Erkenntnis „ Pussis sind wie Gesichter.“leiten.
Das dergestalt entstandene Porträt wird ein Erfolg und lenkt die Aufmerksamkeit der Öffentlichkeit endlich auf die Werke der Künstlerin Maxine Feldman. Eine große posthume Retrospektive würdigt ihr Schaffen.

Oscars Frauen sind dort ebenso anwesend wie die beiden Biographen. Die Tatsache, dass Henry Burke in der Zwischenzeit ein Verhältnis mit Ruby, Teddys Tochter, angefangen hat und sich mächtig vor seiner Frau Melanie fürchtet, lässt ahnen, dass ein Menschenleben nie in geraden Bahnen verläuft. Es scheint immer Verwirrungen und Abzweige, Umwege und Abkürzungen zu geben. Darauf, WIE man diese Unwegbarkeiten meistert, kommt es möglicherweise an. Der Weg, den Oscars Frauen beschreiten, ist ein guter Weg. Davon erzählt dieses Buch. Und davon, dass ein Leben wirklich erst zu Ende ist, wenn man dieses Ende akzeptiert.

Al-Ain 08-02-2010

Fortsetzung Reisebericht

09-02 Von wegen: dann biste auf der Piste

Hier oben auf dem Berge ist es angenehm kühl, wir schlafen wie die Babys.

Das Frühstück ist reichhaltig (so wie gestern Abend auch das Essen im Hotelrestaurant) und unsere Kinder verwickeln uns in Diskussionen über das Leben im Allgemeinen und Luxus im Besonderen. Wir sind uns einig, dass wir in Hotels wie diesem keinen ganzen Urlaub verbringen wollten, auch, wenn der weiße Bademantel und die bereitgestellten Badeessenzen schon ganz angenehm sind, wenn man abends erschöpft heimkommt. Viele Deutsche, Engländer und Franzosen wohnen hier und verbringen die Tage ausschließlich am Pool. Seltsam irgendwie.

Wir brechen zum Kamelmarkt auf, der nahe der Grenze liegt und wohl einer der größten in der Region überhaupt ist. Es gibt große Kamele, kleine Kamele, zottlige Kamele, neugierige Kamele, scheue Kamele, laute Kamele, leise Kamele, Zuchtkamele, Rennkamele, Schlachtkamele, Milchkamele – die größte Kameldichte, die uns je untergekommen ist. Die Händler sind freundlich und lassen uns in einen Stall, wo wir ausgiebig fotografieren.

Es gibt auch Ziegen, Schafe und Kühe, aber offenbar sind am Morgen noch nicht sehr viele Käufer unterwegs.

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Wir verlassen den Kamelsouq und fragen uns zum Grenzübergang durch. Wir sind ein bisschen unsicher, ob die Ausreise aus den UAE problemlos klappen wird, da wir nur einen day-trip zurück auf omanisches Gebiet planen und keine „richtige“ Ausreise. Beim ersten Kontrollposten blitzen wir auch ab. Er habe nicht den richtigen Stempel, sagt er. Immerhin weist er uns den Weg zu einem anderen Grenzübergang und dort lässt man uns ohne Gezeter nach Buraimi durch.

Wir fitzen uns durchs Straßengewirr und fahren zur Oase Khutwa, die malerisch in den Bergen liegt. Dort treffen wir kaum einen Menschen. Wir spazieren durch die Palmenhaine, vorbei an Bananen- und Orangenbäumen. Oasen sind unheimlich friedvolle, ruhige Orte.

Über Mahdah wollen wir zurück nach Buraimi/Al Ain, leider finden wir das im Reiseführer ausgewiesene FOSSIL VALLEY nicht. Keine Piste. Miste. Wir bedauern das sehr, hat man dort angeblich gute Chancen, Versteinerungen aller Art zu finden.

Wir reisen wieder in die UAE ein, völlig ohne Probleme, und verbringen noch ein Stündchen im Hili Archeological Park, der nur für Familien und erst ab 4 geöffnet ist. Typisch arabisch, sagt unser Scheich. Uns erwarten riesige dort Rasenflächen, Springbrunnen und Spielplätze.

Auf der Rückfahrt ins Hotel besorgen wir Abendessen und lassen uns noch einmal in einem public picnic area zum Mampfen nieder.


10-02 Panne

Wir stehen zeitig auf und sind die ersten beim Frühstück. Sinnloserweise, wie sich herausstellen wird. Leider springt unser Auto nicht an. Wir telefonieren wie die Wilden in der Gegend herum und stellen fest, dass uns einige der Kontaktadressen gar nichts nützen. Die Kinder werden am Pool geparkt, damit ihnen das Warten nicht zu lang wird.
Sixt verspricht, uns aus Sohar einen neuen Wagen zu schicken. Wir warten und warten und warten.

Immerhin kann ich eine Buchkritik schreiben und das zweite Buch anfangen,

Gegen 15.00 trifft das neue Auto ein. Wir packen ein und machen uns auf nach Musandam.
Reichlich dreihundert Kilometer Fahrt liegen vor uns. Wir passieren Dubai und sehen von Weitem den Wunderturm. Bei Ras al Kheima reisen wir wieder aus den UAE aus und erneut in den Oman ein. Die Formalitäten halten uns zeitlich ein bisschen auf, gehen aber ohne Probleme vonstatten.

Wir erreichen das Golden Tulip in Khasab gegen acht – mit ziemlicher Verspätung.
Trotzdem haben wir wohl Glück gehabt. Wäre uns das Auto irgendwo in der Pampa kaputt gegangen, hätte es noch ganz anders ausgesehen.


11-02-10 Khor Ash Sham


Wir haben uns für heute eine Dhau und drei Mann Besatzung gemietet, um den Khor Sham zu erkunden. Der Khor ist ein 16 km langer, von Bergen umgebener Fjord mit kristallklarem Wasser.

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Wir gehen in Khasab an Bord und sehen wenige Minuten nach der Abfahrt die ersten Delphine. Sie halten sich in unmittelbarer Nähe des Bootes auf und springen von Zeit zu Zeit aus dem Wasser. Wir werden immer wieder auf Delphine treffen, aber zum ersten Mal in unserem Leben sehen wir auch fliegende Fische. Sie sehen aus wie große Libellen, die übers Wasser gleiten. Nur daran, dass sie wieder im Wasser verschwinden, merkt man, dass sie keine geflügelten Insekten sind.

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Wir passieren den Eingang zum Fjord und sehen aus der Ferne verschiedene Dörfchen, Nadifi zum Beispiel, Qanaha und Maqleb. All diese Dörfer sind ausschließlich auf dem Wassweg zu erreichen. Die Kinder der Fischer werden jeden Samstag nach Khasab zur Schule gebracht und bleiben bis zum Mittwoch dort. Die Regierung versorgt die Bewohner der Siedlungen mit Wasser.

Wir ankern vor Telegraph Island, einer kleinen Insel, die nach der 1864 von den Briten errichteten Telegraphenstation benannt wurde. Man verlegte damals ein Unterwasserkabel von Indien nach Basra im Irak, um eine Verbindung zwischen England und Indien zu erhalten. Angeblich ist das Kabel auf dem Meeresgrund noch zu sehen. Wir haben es beim Schnorcheln nicht gefunden, dafür sahen wir aber tausend bunte Fische, Korallen, Seeigel und Seegurken.

Nach einem leckeren omanischen Mittagessen, Kaffee und Datteln, hopste die gesamte Familie vor Seebi Island noch einmal von der Reeling.

Auf der Rückfahrt begegneten wir wieder Delphinfamilien. Ein Tier ließ sich auf ein Rennen mit unserem Boot ein und blieb über lange Strecken unser Begleiter. Immer wieder sprang es aus dem Wasser, sodass wir Gelegenheit hatten, es ganz aus der Nähe zu betrachten (und zu fotografieren).

Abends waren wir kurz in der Stadt, aber es gelang uns nicht, den Souq ausfindig zu machen.

12-01-2010 Jebel Harim

Wir sind heute in den Bergen auf Schotterpisten unterwegs.

Via Sayh-Plateau (es leuchtet nach offenbar reichlichem Regen nicht, wie der Reiseführer sagt, grün, sondern in einem satten Braun-Orange) erreichen wir den Jebel Harim, der Gipfel ansich ist allerdings militärisches Sperrgebiet.



Wir durchqueren das Wadi al-Bihund fahren in die Rawdah Bowl. Dort befinden sich ausgedehnte Akazienwälder und islamische Friedhöfe. Manche der Grabsteine sind mit seltsamen Zeichen verziert. Petroglyphen, die wir nicht entziffern können.

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Auf dem Rückweg machen wir noch einen kurzen Abstecher an die Najd-Lagune. Man hat von einer Anhöhe einen grandiosen Ausblick auf die raue Felslandschaft Musandams.

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Am Nachmittag wollen die Jungs baden, allerdings entgeht ihren geschulten Blicken nicht, dass Feuerquallen im Wasser herumschaukeln und so unterbleibt die Planscherei. Wir sammeln stattdessen Muscheln. Es gibt Kaurimuscheln und große, kegelförmige Schneckenhäuser.

Abends essen wir in der Stadt, original arabisch, auf Teppichen sitzend und OHNE Besteck. Oberleckeres Gegrilltes (Hühnchen und Lamm), Reis und frisches Fladenbrot. Wir bezahlen zu fünft so viel, wie wir im Hotel für eine Person bezahlt hätten. Der Besitzer des Restaurants ist ein netter Mensch, der uns aus dem Hut die Namen der bekanntesten deutschen Fußballspieler aufzählen kann. Seltsam, hier am Ende der Welt ohne Vorwarnung mit dem Namen des deutschen Nationaltorhüters konfrontiert zu werden!

In den Souqs finden wir heute Abend nicht das, was wir suchen. Wir würden gerne eine kleine Axt kaufen („Jirs“), die die Männer vom Stamm der Shihu tragen. Bislang: Fehlanzeige. Aber wir haben noch einen Tag…

13-02-10 Khumzar

Khumzar ist das nördlichste Dorf Omans und lässt sich nur auf dem Wasserweg erreichen.
Laut Reiseführer leben dort ca. 3000 Einwohner. Die Kumzari sind ein traditionsbewusster Stamm. Typisch für sie sind „Batills“, Holzboote, die eine hochaufragende Heckflosse und einen spitzen Bug haben. Heck- und Bugflossen sind mit Tierfell, Hörnern und Kaurimuscheln geschmückt.

Die Sprache der Menschen soll ein Konglomerat aus Arabisch, Persisch, Portugiesisch, Hindi und Englisch sein.

Wir mieten uns ein Speedboot und in einer reichlichen Stunde sind wir in Khumzar. Das Dorf wirkt friedlich. Zwei Moscheen beherrschen die Szenerie. Ziegen laufen umher. Am Hafen flicken die Fischer ihre Netze, Kinder spielen (und beäugen uns neugierig) und junge Männer basteln an den Booten. Hin und wieder laufen Frauen mit Babys auf dem Arm an uns vorbei.

Wir haben Lust, ein bisschen im Dorf herumzutippeln, verwerfen den Gedanken aber wieder und besteigen nach einem kurzen Spaziergang auf der „Promenade“ wieder unser Boot.

Unser Kapitän zeigt uns Kormorane und Raubvögel. Außerdem können wir wieder Delphine beobachten, ganz aus der Nähe. Unglaublich, wie harmonisch sich diese Tiere bewegen.

Wir ankern, wie vorgestern, vor Telegraph-Island, da wir aber keinen Schnorchelkram dabei haben, krabbeln wir die Treppen zu den englischen Ruinen hinauf. Von oben hat man einen tollen Blick auf das die Insel umgebende Riff und Teile des Khors Shim.

Der Gedanke, dass die Engländer hier längere Zeit ausharren wollten, ist befremdlich. Landschaftliche Schönheit hin und her. Achmed, unser guide von vorgestern, hat uns erzählt, dass die Briten Omanis für die Verlegung des Kabels anheuerten und, dass viele dieser Männer bei der Arbeit ertrunken seien. Die Angehörigen hätten nie eine Entschädigung erhalten. Verständlich irgendwie, dass die Einheimischen daraufhin die Gebäude auf der Insel zerstörten und das Kabel durchtrennten.



Wir kehren in den Hafen von Khasab zurück und besichtigen das Fort der Stadt Es wird erstmals 1644 erwähnt und hier sollen portugiesische Soldaten stationiert gewesen sein.
Später saßen hier der Wali und der Qadi.

Die Festung ist restauriert und beherbergt eine interessante Ausstellung. Man erfährt eine Menge über das Leben der Menschen hier in Musandam. Die traditionellen Boote sind ausgestellt, ebenso gibt es Nahbauten der traditionellen Häuser. Die Sommerhäuser waren zum Schutz vor Fluten auf Stelzen gebaut. Man verwendete Palmzweigmatten für die Häuserwände. Eine luftige Angelegenheit also.

Auch Schloss-Häuser („Bait al-Qafl“) kann man begehen, wir hatten diesen Häusertyp, der aus Natursteinen gebaut und in den Boden eingelassen ist, gestern schon auf unserer Fahrt ins Gebirge gesehen. Die Besitzer schützten mit ihnen im Falle ihrer Abwesenheit ihren Besitz.

Wir sind die einzigen Besucher, nehmen uns viel Zeit im Fort und kaufen Keramik im Museumsshop. Es gibt dort auch Jirs, allerdings zu horrenden Preisen und neu. Ich habe die Hoffnung noch nicht aufgegeben, dass wir ein guterhaltenes altes und bezahlbares Stück im Souq finden.

Nach einem kurzen Zwischenstopp im Hotel fahren wir ein paar Kilometer in den Ort Tawi.

Dort sind riesige Brocken aus einer Felswand herausgebrochen und ins Tal gekullert. Einst bildeten diese Felsstücke wohl die Wände einer Höhle. Sie sind mit Bildern verziert. Ohne Mühe kann man Kamele, Reiter, Ziegen und Schiffe erkennen. Eine Botschaft aus einer längst vergangenen Zeit. Der Reiseführer sagt, dass die Ritzzeichen mehr als zweitausend Jahre alt sind.

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Eine Frau, hellorange gewandet und die goldene Burqua tragend, füttert Ziegen. Sie bemerkt uns und führt uns freundlich lächelnd und vor sich hinsingend zu Felszeichnungen, die nicht so einfach zu finden sind.

Am Abend essen wir im alten Souq, im Restaurant „Burkha“.Sehr lecker, sehr reichhaltig. Herr Scheich bestellt exklusiv für mich einen Mangosaft, allerdings wird die Bestellung missverstanden und letztendlich süffeln alle Mangosaft, auch die, die ihn gar nicht mögen.


14-02-10 Valentine’s Day


Wir checken aus unserem heißgeliebten Golden Tulip aus, allein der Gedanke daran, dass wir abends ins nächste Golden Tulip einchecken, macht den Abschied leichter.

Über Ras-al-Khaim (Passkontrollen!!!) fahren wir nach Dibba, auf einer vorbildlichst asphaltierten Straße. Wir kommen unerwartet schnell an und verbringen viele Stunden an einem einsamen, malerischen Strand. Die Jungs schnorcheln und plantschen nach Herzenslust, ich sammle mehrere Kilo Muscheln. Wir finden auch angespülte Fische und ein Schildkrötlein, das es leider nicht geschafft hat.

Unser Hotel liegt in einer Bucht, nördlich von Dibba. Die Stadt ist dreigeteilt: der nördliche Teil heißt BAYAH und gehört zum Oman, der mittlere Teil (Dibba al-Hisn) gehört zum Emirat Shajah und der südliche Teil (Dibba Muallab) zum Emirat Fujairah.

Dibba soll einmal die wichtigste Stadt Omans gewesen sein. Die Bewohnert rebellierten 632 n.Chr. gegen den Kalifen Abu Bakr in Mekka. Dieser beendete die Revolte blutig, 10 000 Menschen sollen den Tod gefunden haben. Vor der Stadt muss es einen Friedhof geben, wo die Opfer der Schlachten beerdigt sind.

8
Feb
2010

OMAN 2010

06.02. Aus dem deutschen Schnee in die arabischen Berge

Wir sind pünktlich am Frankfurter Airport und können gemütlich einchecken. Die Maschine nach Muscat ist voll. Wir falten uns in die Sitze und hoffen, dass wir ein bisschen schlafen können. Können wir nicht! Zum einen ist es auf Dauer zu anstrengend, die Tentakeln geknickt zu halten, zum anderen hat hinter uns ein korpulenter Mitmensch Platz genommen, der schnarcht wie eine Genossenschaft Holzfäller.

Gegen acht landen wir weich in Muscat. Wir holen unser Auto ab, bevorraten uns im Lulu-Hypermarket mit Lebensmitteln/Wasser und brechen sofort gen Nizwa auf.

Unser Scheichlein bevorzugt den Weg durch die Berge (Schnöde Autobahnfahrten sind unter seinem Niveau.), aber selbst er ist verwundert, als unsere Fahrt durch das Wadi Bani Awf in schwindelerregender Höhe und auf abenteuerlichen Schotterpisten endet. Die Fahrt am Abgrund entlang beschleunigt bei allen Mitreisenden den Puls. Natürlich sind die Aussichten
spektakulär. Mit steigender Höhenmeterzahl und sinkender Pistenqualität geht uns allerdings der Sinn dafür verloren. Drei Stunden sind wir so unterwegs.

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In Nizwa mieten wir uns im Golden Tulip ein. Am späten Nachmittag ist die gesamte Familie völlig erledigt. Die Jungs schaffen es wenigstens noch, in den Pool zu springen, bevor die Nachtruhe ausgerufen wird.



07.02.10 Vadi im Wadi

Zwölf Stunden Schlaf für alle. Erst gegen neun trödeln wir ins Restaurant. Wir frühstücken ausgiebig, noch nicht ahnend, was der Tag bringen wird.

Nizwa kennen wir ja bereits, wir haben deshalb beschlossen, uns einen Akklimatisierungstag zu gönnen.

Im Souq steuern wir zielsicher die Silberschmieden an. Und diesmal schaffen wir es auch ins Fort, das leider im vergangenen Jahr geschlossen war. Wir sehen uns die Wehranlage ganz in Ruhe an und machen eine Kaffeepause.

Dann soll es ins Wadi Tanuf gehen. SOLL!! Leider macht uns das Wetter einen dicken Strich durch die Rechnung. Der Nieselregen des Morgens verwandelt sich in sintflutartigen Niederschlag und innerhalb von Stunden verwandelt dieser die ausgetrockneten Wadis in reißende Ströme. An vielen Stellen wird ein Durchkommen unmöglich. Es bilden sich lange Autoschlangen und am Rande der Schlamm-und Wasserlawinen, die sich donnernd talwärts wälzen, stehen Menschengruppen. Auch für Omanis scheint dieser Anblick nicht alltäglich zu sein. Wir staunen und testen unseren Jeep auf Aquatauglichkeit.


Als wir am späten Nachmittag auf der einen Seite des reißenden Flusses parken und uns deutlich wird, dass unser Hotel sich auf der gegenüberliegenden befindet, wird auch uns der Ernst der Lage bewusst. Wir ändern unsere Route und schaffen es schließlich ins Hotel. Ob wir morgen Nizwa wie geplant verlassen können, scheint indes fraglich. Zwar hat es inzwischen aufgehört zu regnen, aber die Sintflut dürfte schon ein paar Straßenschäden hinterlassen haben. Man wird sehen.

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Übrigens hatten wir das Auto am Morgen im Wadi geparkt. Nicht auszudenken, was passiert wäre, wenn wir nicht rechtzeitig zurückgekommen wären. Ich kapiere am heutigen Tage auch den Hinweis im Reiseführer, der das Campen in Wadis betrifft…

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08.02. Tropic of Cancer

Wir überqueren heute den Wendekreis des Krebses. Ob dieser Fakt eine Bedeutung hat?

Auf jeden Fall steht unsere Fahrt unter einem glücklichen Stern. Die reißenden Ströme haben sich in Pfützenwadis zurückverwandelt. Geröll und Gerümpel haben die Omanis schon am Morgen mit schwerem Räumgerät (DUMPER!!!) beiseite geschafft, sodass wir nach dem Frühstück gut voran kommen.

Zunächst fahren wir Richtung Ibri, immer am Fuße des Gebirges entlang.
Dort, wo gestern Wasser Wege unpassierbar machte, treibt der Wind den Sand vor sich her. Links und rechts der Straße grasen Kamele. (Eigentlich grasen die gar nicht. Sie rupfen. Blätter von Stachelbüschen und Bäumen.)

Wir halten kurz vor der Stadt in Al-Sulaif, einem verlassenen Ort, der vollständig aus Lehm am Zusammenfluss zweier Wadis erbaut wurde. Die Siedlung ist, zu Verteidigungszwecken vermutlich, auf einem Felsen angelegt und von einer Stadtmauer und Wehrtürmen umgeben.

Wir krebsen (TROPIC OF CANCER!) durch die Lehmruinen und genießen den Blick auf die umliegenden Oasen.

Nach einer Weile gabelt uns ein lustiger Omani auf und lässt uns eine ausführliche Führung angedeihen. Er zeigt uns alte Inschriften und übersetzt sie uns per Handy ins Englische. Auch Dynamitlöcher und Dattelvermanschungsanlagen hätten wir ohne ihn kaum gefunden.
Sehr cool: in einem rauchgeschwärzten Raum sitzt ein weißer Gecko mit Riesenaugen und Saugfüßen.

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Schließlich brechen wir nach Buraimi auf. Dort passieren wir einen Grenzposten und lassen eine recht aufwändige Kontrolle (eye-scanning! tausend Stempel und papers ) über uns ergehen.

Vor uns liegt dann die Oase Al-Ain, zum Emirat Abu Dhabi gehörend.

Wir haben uns, was die Größe des Gebietes anbelangt, ein bisschen vertan und einige Mühe, unser Hotel zu finden. Es liegt auf dem Jebel Hafeet – viele Serpentinen führen hierher.

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Die Jungs beschließen den Tag mit Poolspringerei.

Morgen wollen wir auf den Kamelmarkt, in die Oasen Khutwa und Mahdah sowie in das Fossil Valley.

4
Feb
2010

Fernweh

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30
Jan
2010

unglaublich!



jeder zehnklässler würde für diesen schmarrn mit einer schlechten note abgestraft. und der zehnklässler müsste seine rede noch selbst schreiben!

mein gott, diese leute regieren ein land.

AI KAHNT BIELIEF ITT.

28
Jan
2010

j.d. salinger

j.d. salinger ist im alter von 91 jahren gestorben.

"the catcher in the rye", übrigens, wenn ich mich recht erinnere, auch im osten verlegt, ist immer eines meiner lieblingsbücher gewesen - bis heute.

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