Fortsetzung Reisebericht
09-02 Von wegen: dann biste auf der Piste
Hier oben auf dem Berge ist es angenehm kühl, wir schlafen wie die Babys.
Das Frühstück ist reichhaltig (so wie gestern Abend auch das Essen im Hotelrestaurant) und unsere Kinder verwickeln uns in Diskussionen über das Leben im Allgemeinen und Luxus im Besonderen. Wir sind uns einig, dass wir in Hotels wie diesem keinen ganzen Urlaub verbringen wollten, auch, wenn der weiße Bademantel und die bereitgestellten Badeessenzen schon ganz angenehm sind, wenn man abends erschöpft heimkommt. Viele Deutsche, Engländer und Franzosen wohnen hier und verbringen die Tage ausschließlich am Pool. Seltsam irgendwie.
Wir brechen zum Kamelmarkt auf, der nahe der Grenze liegt und wohl einer der größten in der Region überhaupt ist. Es gibt große Kamele, kleine Kamele, zottlige Kamele, neugierige Kamele, scheue Kamele, laute Kamele, leise Kamele, Zuchtkamele, Rennkamele, Schlachtkamele, Milchkamele – die größte Kameldichte, die uns je untergekommen ist. Die Händler sind freundlich und lassen uns in einen Stall, wo wir ausgiebig fotografieren.
Es gibt auch Ziegen, Schafe und Kühe, aber offenbar sind am Morgen noch nicht sehr viele Käufer unterwegs.

Wir verlassen den Kamelsouq und fragen uns zum Grenzübergang durch. Wir sind ein bisschen unsicher, ob die Ausreise aus den UAE problemlos klappen wird, da wir nur einen day-trip zurück auf omanisches Gebiet planen und keine „richtige“ Ausreise. Beim ersten Kontrollposten blitzen wir auch ab. Er habe nicht den richtigen Stempel, sagt er. Immerhin weist er uns den Weg zu einem anderen Grenzübergang und dort lässt man uns ohne Gezeter nach Buraimi durch.
Wir fitzen uns durchs Straßengewirr und fahren zur Oase Khutwa, die malerisch in den Bergen liegt. Dort treffen wir kaum einen Menschen. Wir spazieren durch die Palmenhaine, vorbei an Bananen- und Orangenbäumen. Oasen sind unheimlich friedvolle, ruhige Orte.
Über Mahdah wollen wir zurück nach Buraimi/Al Ain, leider finden wir das im Reiseführer ausgewiesene FOSSIL VALLEY nicht. Keine Piste. Miste. Wir bedauern das sehr, hat man dort angeblich gute Chancen, Versteinerungen aller Art zu finden.
Wir reisen wieder in die UAE ein, völlig ohne Probleme, und verbringen noch ein Stündchen im Hili Archeological Park, der nur für Familien und erst ab 4 geöffnet ist. Typisch arabisch, sagt unser Scheich. Uns erwarten riesige dort Rasenflächen, Springbrunnen und Spielplätze.
Auf der Rückfahrt ins Hotel besorgen wir Abendessen und lassen uns noch einmal in einem public picnic area zum Mampfen nieder.
10-02 Panne
Wir stehen zeitig auf und sind die ersten beim Frühstück. Sinnloserweise, wie sich herausstellen wird. Leider springt unser Auto nicht an. Wir telefonieren wie die Wilden in der Gegend herum und stellen fest, dass uns einige der Kontaktadressen gar nichts nützen. Die Kinder werden am Pool geparkt, damit ihnen das Warten nicht zu lang wird.
Sixt verspricht, uns aus Sohar einen neuen Wagen zu schicken. Wir warten und warten und warten.
Immerhin kann ich eine Buchkritik schreiben und das zweite Buch anfangen,
Gegen 15.00 trifft das neue Auto ein. Wir packen ein und machen uns auf nach Musandam.
Reichlich dreihundert Kilometer Fahrt liegen vor uns. Wir passieren Dubai und sehen von Weitem den Wunderturm. Bei Ras al Kheima reisen wir wieder aus den UAE aus und erneut in den Oman ein. Die Formalitäten halten uns zeitlich ein bisschen auf, gehen aber ohne Probleme vonstatten.
Wir erreichen das Golden Tulip in Khasab gegen acht – mit ziemlicher Verspätung.
Trotzdem haben wir wohl Glück gehabt. Wäre uns das Auto irgendwo in der Pampa kaputt gegangen, hätte es noch ganz anders ausgesehen.
11-02-10 Khor Ash Sham
Wir haben uns für heute eine Dhau und drei Mann Besatzung gemietet, um den Khor Sham zu erkunden. Der Khor ist ein 16 km langer, von Bergen umgebener Fjord mit kristallklarem Wasser.

Wir gehen in Khasab an Bord und sehen wenige Minuten nach der Abfahrt die ersten Delphine. Sie halten sich in unmittelbarer Nähe des Bootes auf und springen von Zeit zu Zeit aus dem Wasser. Wir werden immer wieder auf Delphine treffen, aber zum ersten Mal in unserem Leben sehen wir auch fliegende Fische. Sie sehen aus wie große Libellen, die übers Wasser gleiten. Nur daran, dass sie wieder im Wasser verschwinden, merkt man, dass sie keine geflügelten Insekten sind.

Wir passieren den Eingang zum Fjord und sehen aus der Ferne verschiedene Dörfchen, Nadifi zum Beispiel, Qanaha und Maqleb. All diese Dörfer sind ausschließlich auf dem Wassweg zu erreichen. Die Kinder der Fischer werden jeden Samstag nach Khasab zur Schule gebracht und bleiben bis zum Mittwoch dort. Die Regierung versorgt die Bewohner der Siedlungen mit Wasser.
Wir ankern vor Telegraph Island, einer kleinen Insel, die nach der 1864 von den Briten errichteten Telegraphenstation benannt wurde. Man verlegte damals ein Unterwasserkabel von Indien nach Basra im Irak, um eine Verbindung zwischen England und Indien zu erhalten. Angeblich ist das Kabel auf dem Meeresgrund noch zu sehen. Wir haben es beim Schnorcheln nicht gefunden, dafür sahen wir aber tausend bunte Fische, Korallen, Seeigel und Seegurken.
Nach einem leckeren omanischen Mittagessen, Kaffee und Datteln, hopste die gesamte Familie vor Seebi Island noch einmal von der Reeling.
Auf der Rückfahrt begegneten wir wieder Delphinfamilien. Ein Tier ließ sich auf ein Rennen mit unserem Boot ein und blieb über lange Strecken unser Begleiter. Immer wieder sprang es aus dem Wasser, sodass wir Gelegenheit hatten, es ganz aus der Nähe zu betrachten (und zu fotografieren).
Abends waren wir kurz in der Stadt, aber es gelang uns nicht, den Souq ausfindig zu machen.
12-01-2010 Jebel Harim
Wir sind heute in den Bergen auf Schotterpisten unterwegs.
Via Sayh-Plateau (es leuchtet nach offenbar reichlichem Regen nicht, wie der Reiseführer sagt, grün, sondern in einem satten Braun-Orange) erreichen wir den Jebel Harim, der Gipfel ansich ist allerdings militärisches Sperrgebiet.
Wir durchqueren das Wadi al-Bihund fahren in die Rawdah Bowl. Dort befinden sich ausgedehnte Akazienwälder und islamische Friedhöfe. Manche der Grabsteine sind mit seltsamen Zeichen verziert. Petroglyphen, die wir nicht entziffern können.


Auf dem Rückweg machen wir noch einen kurzen Abstecher an die Najd-Lagune. Man hat von einer Anhöhe einen grandiosen Ausblick auf die raue Felslandschaft Musandams.

Am Nachmittag wollen die Jungs baden, allerdings entgeht ihren geschulten Blicken nicht, dass Feuerquallen im Wasser herumschaukeln und so unterbleibt die Planscherei. Wir sammeln stattdessen Muscheln. Es gibt Kaurimuscheln und große, kegelförmige Schneckenhäuser.
Abends essen wir in der Stadt, original arabisch, auf Teppichen sitzend und OHNE Besteck. Oberleckeres Gegrilltes (Hühnchen und Lamm), Reis und frisches Fladenbrot. Wir bezahlen zu fünft so viel, wie wir im Hotel für eine Person bezahlt hätten. Der Besitzer des Restaurants ist ein netter Mensch, der uns aus dem Hut die Namen der bekanntesten deutschen Fußballspieler aufzählen kann. Seltsam, hier am Ende der Welt ohne Vorwarnung mit dem Namen des deutschen Nationaltorhüters konfrontiert zu werden!
In den Souqs finden wir heute Abend nicht das, was wir suchen. Wir würden gerne eine kleine Axt kaufen („Jirs“), die die Männer vom Stamm der Shihu tragen. Bislang: Fehlanzeige. Aber wir haben noch einen Tag…
13-02-10 Khumzar
Khumzar ist das nördlichste Dorf Omans und lässt sich nur auf dem Wasserweg erreichen.
Laut Reiseführer leben dort ca. 3000 Einwohner. Die Kumzari sind ein traditionsbewusster Stamm. Typisch für sie sind „Batills“, Holzboote, die eine hochaufragende Heckflosse und einen spitzen Bug haben. Heck- und Bugflossen sind mit Tierfell, Hörnern und Kaurimuscheln geschmückt.
Die Sprache der Menschen soll ein Konglomerat aus Arabisch, Persisch, Portugiesisch, Hindi und Englisch sein.
Wir mieten uns ein Speedboot und in einer reichlichen Stunde sind wir in Khumzar. Das Dorf wirkt friedlich. Zwei Moscheen beherrschen die Szenerie. Ziegen laufen umher. Am Hafen flicken die Fischer ihre Netze, Kinder spielen (und beäugen uns neugierig) und junge Männer basteln an den Booten. Hin und wieder laufen Frauen mit Babys auf dem Arm an uns vorbei.
Wir haben Lust, ein bisschen im Dorf herumzutippeln, verwerfen den Gedanken aber wieder und besteigen nach einem kurzen Spaziergang auf der „Promenade“ wieder unser Boot.
Unser Kapitän zeigt uns Kormorane und Raubvögel. Außerdem können wir wieder Delphine beobachten, ganz aus der Nähe. Unglaublich, wie harmonisch sich diese Tiere bewegen.
Wir ankern, wie vorgestern, vor Telegraph-Island, da wir aber keinen Schnorchelkram dabei haben, krabbeln wir die Treppen zu den englischen Ruinen hinauf. Von oben hat man einen tollen Blick auf das die Insel umgebende Riff und Teile des Khors Shim.
Der Gedanke, dass die Engländer hier längere Zeit ausharren wollten, ist befremdlich. Landschaftliche Schönheit hin und her. Achmed, unser guide von vorgestern, hat uns erzählt, dass die Briten Omanis für die Verlegung des Kabels anheuerten und, dass viele dieser Männer bei der Arbeit ertrunken seien. Die Angehörigen hätten nie eine Entschädigung erhalten. Verständlich irgendwie, dass die Einheimischen daraufhin die Gebäude auf der Insel zerstörten und das Kabel durchtrennten.
Wir kehren in den Hafen von Khasab zurück und besichtigen das Fort der Stadt Es wird erstmals 1644 erwähnt und hier sollen portugiesische Soldaten stationiert gewesen sein.
Später saßen hier der Wali und der Qadi.
Die Festung ist restauriert und beherbergt eine interessante Ausstellung. Man erfährt eine Menge über das Leben der Menschen hier in Musandam. Die traditionellen Boote sind ausgestellt, ebenso gibt es Nahbauten der traditionellen Häuser. Die Sommerhäuser waren zum Schutz vor Fluten auf Stelzen gebaut. Man verwendete Palmzweigmatten für die Häuserwände. Eine luftige Angelegenheit also.
Auch Schloss-Häuser („Bait al-Qafl“) kann man begehen, wir hatten diesen Häusertyp, der aus Natursteinen gebaut und in den Boden eingelassen ist, gestern schon auf unserer Fahrt ins Gebirge gesehen. Die Besitzer schützten mit ihnen im Falle ihrer Abwesenheit ihren Besitz.
Wir sind die einzigen Besucher, nehmen uns viel Zeit im Fort und kaufen Keramik im Museumsshop. Es gibt dort auch Jirs, allerdings zu horrenden Preisen und neu. Ich habe die Hoffnung noch nicht aufgegeben, dass wir ein guterhaltenes altes und bezahlbares Stück im Souq finden.
Nach einem kurzen Zwischenstopp im Hotel fahren wir ein paar Kilometer in den Ort Tawi.
Dort sind riesige Brocken aus einer Felswand herausgebrochen und ins Tal gekullert. Einst bildeten diese Felsstücke wohl die Wände einer Höhle. Sie sind mit Bildern verziert. Ohne Mühe kann man Kamele, Reiter, Ziegen und Schiffe erkennen. Eine Botschaft aus einer längst vergangenen Zeit. Der Reiseführer sagt, dass die Ritzzeichen mehr als zweitausend Jahre alt sind.

Eine Frau, hellorange gewandet und die goldene Burqua tragend, füttert Ziegen. Sie bemerkt uns und führt uns freundlich lächelnd und vor sich hinsingend zu Felszeichnungen, die nicht so einfach zu finden sind.
Am Abend essen wir im alten Souq, im Restaurant „Burkha“.Sehr lecker, sehr reichhaltig. Herr Scheich bestellt exklusiv für mich einen Mangosaft, allerdings wird die Bestellung missverstanden und letztendlich süffeln alle Mangosaft, auch die, die ihn gar nicht mögen.
14-02-10 Valentine’s Day
Wir checken aus unserem heißgeliebten Golden Tulip aus, allein der Gedanke daran, dass wir abends ins nächste Golden Tulip einchecken, macht den Abschied leichter.
Über Ras-al-Khaim (Passkontrollen!!!) fahren wir nach Dibba, auf einer vorbildlichst asphaltierten Straße. Wir kommen unerwartet schnell an und verbringen viele Stunden an einem einsamen, malerischen Strand. Die Jungs schnorcheln und plantschen nach Herzenslust, ich sammle mehrere Kilo Muscheln. Wir finden auch angespülte Fische und ein Schildkrötlein, das es leider nicht geschafft hat.
Unser Hotel liegt in einer Bucht, nördlich von Dibba. Die Stadt ist dreigeteilt: der nördliche Teil heißt BAYAH und gehört zum Oman, der mittlere Teil (Dibba al-Hisn) gehört zum Emirat Shajah und der südliche Teil (Dibba Muallab) zum Emirat Fujairah.
Dibba soll einmal die wichtigste Stadt Omans gewesen sein. Die Bewohnert rebellierten 632 n.Chr. gegen den Kalifen Abu Bakr in Mekka. Dieser beendete die Revolte blutig, 10 000 Menschen sollen den Tod gefunden haben. Vor der Stadt muss es einen Friedhof geben, wo die Opfer der Schlachten beerdigt sind.
Hier oben auf dem Berge ist es angenehm kühl, wir schlafen wie die Babys.
Das Frühstück ist reichhaltig (so wie gestern Abend auch das Essen im Hotelrestaurant) und unsere Kinder verwickeln uns in Diskussionen über das Leben im Allgemeinen und Luxus im Besonderen. Wir sind uns einig, dass wir in Hotels wie diesem keinen ganzen Urlaub verbringen wollten, auch, wenn der weiße Bademantel und die bereitgestellten Badeessenzen schon ganz angenehm sind, wenn man abends erschöpft heimkommt. Viele Deutsche, Engländer und Franzosen wohnen hier und verbringen die Tage ausschließlich am Pool. Seltsam irgendwie.
Wir brechen zum Kamelmarkt auf, der nahe der Grenze liegt und wohl einer der größten in der Region überhaupt ist. Es gibt große Kamele, kleine Kamele, zottlige Kamele, neugierige Kamele, scheue Kamele, laute Kamele, leise Kamele, Zuchtkamele, Rennkamele, Schlachtkamele, Milchkamele – die größte Kameldichte, die uns je untergekommen ist. Die Händler sind freundlich und lassen uns in einen Stall, wo wir ausgiebig fotografieren.
Es gibt auch Ziegen, Schafe und Kühe, aber offenbar sind am Morgen noch nicht sehr viele Käufer unterwegs.

Wir verlassen den Kamelsouq und fragen uns zum Grenzübergang durch. Wir sind ein bisschen unsicher, ob die Ausreise aus den UAE problemlos klappen wird, da wir nur einen day-trip zurück auf omanisches Gebiet planen und keine „richtige“ Ausreise. Beim ersten Kontrollposten blitzen wir auch ab. Er habe nicht den richtigen Stempel, sagt er. Immerhin weist er uns den Weg zu einem anderen Grenzübergang und dort lässt man uns ohne Gezeter nach Buraimi durch.
Wir fitzen uns durchs Straßengewirr und fahren zur Oase Khutwa, die malerisch in den Bergen liegt. Dort treffen wir kaum einen Menschen. Wir spazieren durch die Palmenhaine, vorbei an Bananen- und Orangenbäumen. Oasen sind unheimlich friedvolle, ruhige Orte.
Über Mahdah wollen wir zurück nach Buraimi/Al Ain, leider finden wir das im Reiseführer ausgewiesene FOSSIL VALLEY nicht. Keine Piste. Miste. Wir bedauern das sehr, hat man dort angeblich gute Chancen, Versteinerungen aller Art zu finden.
Wir reisen wieder in die UAE ein, völlig ohne Probleme, und verbringen noch ein Stündchen im Hili Archeological Park, der nur für Familien und erst ab 4 geöffnet ist. Typisch arabisch, sagt unser Scheich. Uns erwarten riesige dort Rasenflächen, Springbrunnen und Spielplätze.
Auf der Rückfahrt ins Hotel besorgen wir Abendessen und lassen uns noch einmal in einem public picnic area zum Mampfen nieder.
10-02 Panne
Wir stehen zeitig auf und sind die ersten beim Frühstück. Sinnloserweise, wie sich herausstellen wird. Leider springt unser Auto nicht an. Wir telefonieren wie die Wilden in der Gegend herum und stellen fest, dass uns einige der Kontaktadressen gar nichts nützen. Die Kinder werden am Pool geparkt, damit ihnen das Warten nicht zu lang wird.
Sixt verspricht, uns aus Sohar einen neuen Wagen zu schicken. Wir warten und warten und warten.
Immerhin kann ich eine Buchkritik schreiben und das zweite Buch anfangen,
Gegen 15.00 trifft das neue Auto ein. Wir packen ein und machen uns auf nach Musandam.
Reichlich dreihundert Kilometer Fahrt liegen vor uns. Wir passieren Dubai und sehen von Weitem den Wunderturm. Bei Ras al Kheima reisen wir wieder aus den UAE aus und erneut in den Oman ein. Die Formalitäten halten uns zeitlich ein bisschen auf, gehen aber ohne Probleme vonstatten.
Wir erreichen das Golden Tulip in Khasab gegen acht – mit ziemlicher Verspätung.
Trotzdem haben wir wohl Glück gehabt. Wäre uns das Auto irgendwo in der Pampa kaputt gegangen, hätte es noch ganz anders ausgesehen.
11-02-10 Khor Ash Sham
Wir haben uns für heute eine Dhau und drei Mann Besatzung gemietet, um den Khor Sham zu erkunden. Der Khor ist ein 16 km langer, von Bergen umgebener Fjord mit kristallklarem Wasser.

Wir gehen in Khasab an Bord und sehen wenige Minuten nach der Abfahrt die ersten Delphine. Sie halten sich in unmittelbarer Nähe des Bootes auf und springen von Zeit zu Zeit aus dem Wasser. Wir werden immer wieder auf Delphine treffen, aber zum ersten Mal in unserem Leben sehen wir auch fliegende Fische. Sie sehen aus wie große Libellen, die übers Wasser gleiten. Nur daran, dass sie wieder im Wasser verschwinden, merkt man, dass sie keine geflügelten Insekten sind.

Wir passieren den Eingang zum Fjord und sehen aus der Ferne verschiedene Dörfchen, Nadifi zum Beispiel, Qanaha und Maqleb. All diese Dörfer sind ausschließlich auf dem Wassweg zu erreichen. Die Kinder der Fischer werden jeden Samstag nach Khasab zur Schule gebracht und bleiben bis zum Mittwoch dort. Die Regierung versorgt die Bewohner der Siedlungen mit Wasser.
Wir ankern vor Telegraph Island, einer kleinen Insel, die nach der 1864 von den Briten errichteten Telegraphenstation benannt wurde. Man verlegte damals ein Unterwasserkabel von Indien nach Basra im Irak, um eine Verbindung zwischen England und Indien zu erhalten. Angeblich ist das Kabel auf dem Meeresgrund noch zu sehen. Wir haben es beim Schnorcheln nicht gefunden, dafür sahen wir aber tausend bunte Fische, Korallen, Seeigel und Seegurken.
Nach einem leckeren omanischen Mittagessen, Kaffee und Datteln, hopste die gesamte Familie vor Seebi Island noch einmal von der Reeling.
Auf der Rückfahrt begegneten wir wieder Delphinfamilien. Ein Tier ließ sich auf ein Rennen mit unserem Boot ein und blieb über lange Strecken unser Begleiter. Immer wieder sprang es aus dem Wasser, sodass wir Gelegenheit hatten, es ganz aus der Nähe zu betrachten (und zu fotografieren).
Abends waren wir kurz in der Stadt, aber es gelang uns nicht, den Souq ausfindig zu machen.
12-01-2010 Jebel Harim
Wir sind heute in den Bergen auf Schotterpisten unterwegs.
Via Sayh-Plateau (es leuchtet nach offenbar reichlichem Regen nicht, wie der Reiseführer sagt, grün, sondern in einem satten Braun-Orange) erreichen wir den Jebel Harim, der Gipfel ansich ist allerdings militärisches Sperrgebiet.
Wir durchqueren das Wadi al-Bihund fahren in die Rawdah Bowl. Dort befinden sich ausgedehnte Akazienwälder und islamische Friedhöfe. Manche der Grabsteine sind mit seltsamen Zeichen verziert. Petroglyphen, die wir nicht entziffern können.


Auf dem Rückweg machen wir noch einen kurzen Abstecher an die Najd-Lagune. Man hat von einer Anhöhe einen grandiosen Ausblick auf die raue Felslandschaft Musandams.

Am Nachmittag wollen die Jungs baden, allerdings entgeht ihren geschulten Blicken nicht, dass Feuerquallen im Wasser herumschaukeln und so unterbleibt die Planscherei. Wir sammeln stattdessen Muscheln. Es gibt Kaurimuscheln und große, kegelförmige Schneckenhäuser.
Abends essen wir in der Stadt, original arabisch, auf Teppichen sitzend und OHNE Besteck. Oberleckeres Gegrilltes (Hühnchen und Lamm), Reis und frisches Fladenbrot. Wir bezahlen zu fünft so viel, wie wir im Hotel für eine Person bezahlt hätten. Der Besitzer des Restaurants ist ein netter Mensch, der uns aus dem Hut die Namen der bekanntesten deutschen Fußballspieler aufzählen kann. Seltsam, hier am Ende der Welt ohne Vorwarnung mit dem Namen des deutschen Nationaltorhüters konfrontiert zu werden!
In den Souqs finden wir heute Abend nicht das, was wir suchen. Wir würden gerne eine kleine Axt kaufen („Jirs“), die die Männer vom Stamm der Shihu tragen. Bislang: Fehlanzeige. Aber wir haben noch einen Tag…
13-02-10 Khumzar
Khumzar ist das nördlichste Dorf Omans und lässt sich nur auf dem Wasserweg erreichen.
Laut Reiseführer leben dort ca. 3000 Einwohner. Die Kumzari sind ein traditionsbewusster Stamm. Typisch für sie sind „Batills“, Holzboote, die eine hochaufragende Heckflosse und einen spitzen Bug haben. Heck- und Bugflossen sind mit Tierfell, Hörnern und Kaurimuscheln geschmückt.
Die Sprache der Menschen soll ein Konglomerat aus Arabisch, Persisch, Portugiesisch, Hindi und Englisch sein.
Wir mieten uns ein Speedboot und in einer reichlichen Stunde sind wir in Khumzar. Das Dorf wirkt friedlich. Zwei Moscheen beherrschen die Szenerie. Ziegen laufen umher. Am Hafen flicken die Fischer ihre Netze, Kinder spielen (und beäugen uns neugierig) und junge Männer basteln an den Booten. Hin und wieder laufen Frauen mit Babys auf dem Arm an uns vorbei.
Wir haben Lust, ein bisschen im Dorf herumzutippeln, verwerfen den Gedanken aber wieder und besteigen nach einem kurzen Spaziergang auf der „Promenade“ wieder unser Boot.
Unser Kapitän zeigt uns Kormorane und Raubvögel. Außerdem können wir wieder Delphine beobachten, ganz aus der Nähe. Unglaublich, wie harmonisch sich diese Tiere bewegen.
Wir ankern, wie vorgestern, vor Telegraph-Island, da wir aber keinen Schnorchelkram dabei haben, krabbeln wir die Treppen zu den englischen Ruinen hinauf. Von oben hat man einen tollen Blick auf das die Insel umgebende Riff und Teile des Khors Shim.
Der Gedanke, dass die Engländer hier längere Zeit ausharren wollten, ist befremdlich. Landschaftliche Schönheit hin und her. Achmed, unser guide von vorgestern, hat uns erzählt, dass die Briten Omanis für die Verlegung des Kabels anheuerten und, dass viele dieser Männer bei der Arbeit ertrunken seien. Die Angehörigen hätten nie eine Entschädigung erhalten. Verständlich irgendwie, dass die Einheimischen daraufhin die Gebäude auf der Insel zerstörten und das Kabel durchtrennten.
Wir kehren in den Hafen von Khasab zurück und besichtigen das Fort der Stadt Es wird erstmals 1644 erwähnt und hier sollen portugiesische Soldaten stationiert gewesen sein.
Später saßen hier der Wali und der Qadi.
Die Festung ist restauriert und beherbergt eine interessante Ausstellung. Man erfährt eine Menge über das Leben der Menschen hier in Musandam. Die traditionellen Boote sind ausgestellt, ebenso gibt es Nahbauten der traditionellen Häuser. Die Sommerhäuser waren zum Schutz vor Fluten auf Stelzen gebaut. Man verwendete Palmzweigmatten für die Häuserwände. Eine luftige Angelegenheit also.
Auch Schloss-Häuser („Bait al-Qafl“) kann man begehen, wir hatten diesen Häusertyp, der aus Natursteinen gebaut und in den Boden eingelassen ist, gestern schon auf unserer Fahrt ins Gebirge gesehen. Die Besitzer schützten mit ihnen im Falle ihrer Abwesenheit ihren Besitz.
Wir sind die einzigen Besucher, nehmen uns viel Zeit im Fort und kaufen Keramik im Museumsshop. Es gibt dort auch Jirs, allerdings zu horrenden Preisen und neu. Ich habe die Hoffnung noch nicht aufgegeben, dass wir ein guterhaltenes altes und bezahlbares Stück im Souq finden.
Nach einem kurzen Zwischenstopp im Hotel fahren wir ein paar Kilometer in den Ort Tawi.
Dort sind riesige Brocken aus einer Felswand herausgebrochen und ins Tal gekullert. Einst bildeten diese Felsstücke wohl die Wände einer Höhle. Sie sind mit Bildern verziert. Ohne Mühe kann man Kamele, Reiter, Ziegen und Schiffe erkennen. Eine Botschaft aus einer längst vergangenen Zeit. Der Reiseführer sagt, dass die Ritzzeichen mehr als zweitausend Jahre alt sind.

Eine Frau, hellorange gewandet und die goldene Burqua tragend, füttert Ziegen. Sie bemerkt uns und führt uns freundlich lächelnd und vor sich hinsingend zu Felszeichnungen, die nicht so einfach zu finden sind.
Am Abend essen wir im alten Souq, im Restaurant „Burkha“.Sehr lecker, sehr reichhaltig. Herr Scheich bestellt exklusiv für mich einen Mangosaft, allerdings wird die Bestellung missverstanden und letztendlich süffeln alle Mangosaft, auch die, die ihn gar nicht mögen.
14-02-10 Valentine’s Day
Wir checken aus unserem heißgeliebten Golden Tulip aus, allein der Gedanke daran, dass wir abends ins nächste Golden Tulip einchecken, macht den Abschied leichter.
Über Ras-al-Khaim (Passkontrollen!!!) fahren wir nach Dibba, auf einer vorbildlichst asphaltierten Straße. Wir kommen unerwartet schnell an und verbringen viele Stunden an einem einsamen, malerischen Strand. Die Jungs schnorcheln und plantschen nach Herzenslust, ich sammle mehrere Kilo Muscheln. Wir finden auch angespülte Fische und ein Schildkrötlein, das es leider nicht geschafft hat.
Unser Hotel liegt in einer Bucht, nördlich von Dibba. Die Stadt ist dreigeteilt: der nördliche Teil heißt BAYAH und gehört zum Oman, der mittlere Teil (Dibba al-Hisn) gehört zum Emirat Shajah und der südliche Teil (Dibba Muallab) zum Emirat Fujairah.
Dibba soll einmal die wichtigste Stadt Omans gewesen sein. Die Bewohnert rebellierten 632 n.Chr. gegen den Kalifen Abu Bakr in Mekka. Dieser beendete die Revolte blutig, 10 000 Menschen sollen den Tod gefunden haben. Vor der Stadt muss es einen Friedhof geben, wo die Opfer der Schlachten beerdigt sind.
nisavi - 14. Feb, 17:00
Alle Skihaseln sind inzwischen wieder gesund zu Hause.
Hier ist immer noch tiefer Winter bei Minusgraden und reichlich Schnee.
Geniest die restlichen Urlaubstage! LG an alle Nisavi´s.
PS: Bin gespannt auf eure Bilder. Bei Bedarf sei dir meine Hilfe sicher!
liebe gruesse an alle und frohes schneemannbauen!