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21
Okt
2011

karpòs II

F. soll einmal gesagt haben, dass die, die drüben im Schloss leben, hier begraben werden.

Ein stiller Ort ist es. Wenn man, von der Straße kommend, hereintritt, umfangen einen Ruhe und grünes Licht.
Die Eiben haben rote Perlen auf den Grabsteinen verteilt. Keiner, der sie zu einer Kette fädeln könnte...

Offiziere haben hier ihre letzte Ruhe gefunden, Architekten und Gärtner.

Der eine Name will sich nicht finden lassen. Könnte man drei nennen, es fiele so viel leichter, ihn zu wählen.

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Die Villa, in der der Nachlass von F. verwaltet wird, liegt auf dem Gebiet der verbotenen Stadt.

Sieht man sie im Nachmittagslicht am Berghang liegen, ahnt man nichts von ihrer wechselvollen Geschichte.
Man kann sich nicht vorstellen, dass hier Urteile gefällt wurden, die Menschenleben beendeten.
Man ist unfähig, sich zur prächtigen Fassade Ruin und Verfall zu denken.

Zwei Männer haben das Haus gerettet, R. und O., der eine durch den Verkauf von Tabakwaren, der andere durch Versandhandel vermögend geworden.




S. berichtet von der nervenaufreibenden Handschriftenjagd, von Tagebüchern und Auktionen, von Geldmangel und davon, dass verschiedenen Zeitgenossen die Großzügigkeit der Herren R. und O. vollständig abgeht.

Zum Abschied betrachten wir ehrfurchtsvoll die chinesische Ausgabe eines Werkes von F.; im vorderen Teil des Buches befindet sich ein Porträt des Dichters.
Die Tatsache, dass die Abbildung aus dem Neuruppiner Apothekerssohn einen streng dreinschauenden Halbmandarin macht, lässt uns lächeln.

Der Chinese, "ein Drehpunkt für die ganze Geschichte."

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