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oman2010-764

19
Feb
2011

Jordan 2011

Amman, 2011-02-14

Wir verließen unser trautes Heim in der Frühe und, gewissermaßen als Rausschmeißer wohl, hatte Herr Petrus noch einmal Schneefall befohlen. Die Straßen waren allerdings trotzdem gut befahrbar und so kamen wir ganz pünktlich in Frankfurt an, verfrachteten das Auto ins HOLIDAY PARKING, trafen noch schnell Neffen und Nichtlein und scherten uns in den Flieger.
Bereits beim Einchecken taten wir etwas, was man niemals tun sollte: wir gaben das Gepäck von Mitreisenden auf. Ein älteres Ehepaar, er Jordanier, sie Deutsche und seit 15 Jahren in Jordanien lebend, hatte uns darum gebeten, um die Mitbringsel aus der Heimat einigermaßen kostengünstig befördern lassen zu können. Die beiden waren total nett und sahen einigermaßen unterroristisch aus und so halfen wir eben. Es ging ja auch alles gut. Die Einladung zum Kaffee allerdings mussten wir ausschlagen, unser Programm ist einfach zu voll.
Im Flieger saß der Chefingenieur von Frau Königin neben mir, allerdings privat reisend, fütterte mich den Flug über mit Kaugummi und Chips und gab mir tausend gute Tipps. Leider ist maximal ein Drittel der Sehenswürdigkeiten namentlich in meinem Hirn haftengeblieben, teils, weil er Englisch mit starkem Akzent sprach, teils, weil mein Öhrchen ziemlich mit dem Druck zu kämpfen hatte.
Der Flug ansich war gut, schmackhaftes Essen und gute Filme. Ich konnte SWITCH immerhin ganz ansehen, einen anderen Film mit Katherine Heigl, dessen Titel ich bereits veralzheimert habe, sah ich dank der Konversation mit dem engineer nur halb. Ist aber gar nicht schlimm, ich bin sicher, dass er glücklich endet. Der Film. Apropos Alzheimer, den so bewusst erwählten und teuer bezahlten Reiseführer ließ eine gewisse mitreisende Person im Flieger liegen…
In Amman wurden wir abgeholt und ins Hotel gebracht, bereits während der Fahrt wurde uns bewusst, was für ein Moloch die Stadt ist. Sie breitet sich auf vielen Hügeln aus und scheint kein Ende zu nehmen. Das Straßennetz ist verwirrend und überhaupt sind
Millionen wild hupender Autofahrer unterwegs, die unentwegt und ohne zu blinken sämtliche Spuren wechseln. Ich persönlich würde mein Auto an einen Straßenrand fahren, schreiend aussteigen und in irgendeine x-beliebige Richtung davonrennen.
Natürlich hat unsere kleine Reisegruppe einen versierten Fahrer, der uns heute durchs Gewühl chauffierte, ab und zu die falsche Richtung einschlug, aber schließlich, und nur das zählt, landeten wir bei den Wüstenschlössern. Am schwierigsten zu finden war Quasr al-Hallabat, momentan wird dort ein bisschen rumrestauriert und der Mosaik-Restaurator erzählte uns, wie er das macht. Quasayr Amra ist eine UNESCO-Weltkulturstätte, zurecht. Wände und Decken der Gebäude sind mit Fresken aus omaijadischer Zeit bedeckt, die Menschen und Tierdarstellungen (Jagdszenen, Badeszenen…) wirken außerordentlich lebhaft. Ein kleiner, quirliger Mann begleitete uns und erklärte uns u. a. die Technik des Badehauses. Quasr al-Kharrana fand ich persönlich ein bisschen blass im Gegensatz zu den beiden anderen Wüstenschlössern, aber zumindest von außen macht das Gebäue eine Menge her.
Die Rückfahrt durch den Berufsverkehr kann man ebenfalls nur abenteuerlich nennen, aber mit Karte und viel Glück haben wir es irgendwie geschafft, unser Hotel wiederzufinden.
Abendessen gibt es heute hier im Hotel: Fladenbrot und Labneh, wie gehabt. Irgendwie sind alle ein bisschen platt, sodass heute zeitig Nachtruhe befohlen wird.






Amman, 15-02-2011

Wir sind ausgeschlafen, als 7.00 Uhr der Wecker klingelt. Die Küchenbesatzung hingegen scheint einigermaßen erstaunt, als wir gegen 7.30 Uhr den Frühstücksraum betreten.
Unser zeitiger Start erweist sich allerdings später als sehr zweckmäßig, denn erstens sind die Straßen ein bisschen leerer und zweitens ist die Ausschilderung ziemlich dürftig, sodass wir einmal mehr über diverse Umwege ans Ziel gelangen.
Zunächst fahren wir über die Berge ins Jordantal. Wir sind am JORDAN! Ein bisschen wird uns das biblische Ausmaß unserer Reise an dieser Stelle bewusst. Wir sehen, wie fruchtbar die Gegend ist. Die Menschen bauen überall Obst und Gemüse an, an jeder Straßenecke werden Apfelsinen, Tomaten etc verkauft. Im Dunst sehen bzw. ahnen wir die Golanhöhen.
Dann geht es wieder in die Berge, weithin sichtbar liegt dort ALJOUN CASTLE, eine gut erhaltene Burg. Wir bezahlen brav den Eintritt und tippeln durch die Gänge.
Durch Pinienwälder und Olivenhaine fahren wir nach JERASH, wo wir mehrere Stunden auf dem Ausgrabungsgelände zubringen. Gerasa, so der antike Name der Stadt, war eine der großen römischen Kolonien auf dem jordanischen Hochplateau. Schon 323 v. Ch. Hatte Alexander der Große hier einen Militärposten errichtet.
Wir betreten das Gelände durch den Hadriansbogen, passieren das Hippodrom, bleiben staunend inmitten des ovalen Forums stehen, lauschen arabischer Musik im Amphitheater, fotografieren Tempelreste und schreiten den Cardo Maximus entlang. Insgesamt eine einmalig schöne Anlage, die sich anmutig in die Landschaft einfügt. Sicher haben wir auch mit dem Wetter Glück, denn den gesamten Tag über scheint die Sonne und es ist so warm, dass wir kurzärmlig unterwegs sein können.
Gegen Abend treten wir den Rückweg nach Amman an, so langsam aber sicher finden wir uns besser im Straßengewirr zurecht, sodass wir ohne Probleme eine der großen Shopping-Malls finden, wo wir zu Abend essen und Lebensmittel für die kommenden Tage besorgen.

Amman, 16-02-2011

Wir haben einen Masterplan für die Stadtausfahrt in der Tasche, aber der funktioniert nicht. Plötzlich finden wir uns wieder im Altstadtgewirr, umringt von drei Millionen hupenden, gestikulierenden und ständig die Spur wechselnden Autofahrern. Wir wissen: nur wenn wir die Nerven behalten, schaffen wir es.
Ein paar Stunden später kommen wir in Madaba an, der Mosaikstadt. Wir parken am VISITOR’S CENTRE und besichtigen die byzantinische Mosaikkarte aus dem 6.Jh. in der heutigen griechisch-orthodoxen Kirche St. Georg. Auf der Karte (ursprünglich zwei Millionen farbige Mosaiksteinchen!) zeigt Jerusalem und andere heilige Stätten dar. Klar erkennbar sind auch der Jordan, das Tote Meer, der See Genezareth und das Mittelmeer.
Auch in anderen Kirchen der Stadt (z.B. in der Apostelkirche) kann man ganz wunderbare Mosaike bewundern.
Auf dem Weg zum Mount Nebo machen wir kurz halt an einer kleinen, unscheinbaren Kirche in Khirbet al-Mukhayyat. Ein älterer Mann begrüßt uns als die einzigen Besucher und dann sin wir noch einmal allein mit einem wunderbaren Mosaikteppich, der Jagd-, Tanz- und Weinleseszenen abbildet.
Auf dem Berg Nebo werden der Todes- und Bestattungsort des Propheten Mose vermutet.
Gott hat ihm an dieser Stelle das gelobte Land gezeigt, das er nie betreten sollte. Wir sehen nichts vom gelobten Land (Jerusalem und Bethlehem), nicht einmal das Tote Meer, da Sturm eine große Menge Staub aufgewirbelt hat und die Gegend unter einer Dunstglocke versteckt. Schade, schade. Auch die Kirche mit den Mosaiken ist wegen Rekonstruktion geschlossen.
Wir fahren weiter zu den HOT SPRINGS von Ma’in, eine abenteuerliche Strecke, die weiter ist, als wir geplant hatten. Da uns bis Einbruch der Dunkelheit nur wenige Stunden blieben, verzichteten wir auch auf ein Bad in den heißen Quellen. Vielleicht auf der Rückfahrt…
Das Benzin wurde ebenfalls knapp, sodass auch die Fahrt nach Mukawir auf den letzten Teil der Reise verschoben werden musste.
Wir kommen auf abenteuerliche Art und Weise in die Hauptstadt zurück (es regnet nun streckenweise auch noch!), treffen einen Vertreter unserer Reiseagentur, bekommen das Auto ausgewechselt und versuchen, in unserem Hotel, dessen einzige Gäste wir scheinbar sind, etwas zu essen zu bestellen. Es ist so gut wie nichts vorrätig, aber zuletzt reicht es noch für chicken-sandwich. Erwähnte ich schon, dass das Frühstück erbärmlich ist? Es ist ERBÄRMLICH. (Und dabei sind wir echt nicht verwöhnt. Ein gescheiter Kaffee oder Tee, Brot, Butter, Marmelade, Honig, für die Kids vielleicht ein paar Cornflakes und Milch.) Es gibt löslichen Kaffee (zum Selbermachen), keine Milch, trockenes Weißbrot, ein bisschen Schafskäse, undefinierbare Wurst und Gurken. Nun ja. Dafür sind die Zimmer wirklich schön eingerichtet und in den Betten schläft man echt gut. Wir nehmen an, dass sich die Qualität des Essens mit der Anzahl der übernachtenden Touristen verbessert. Wir für unseren Teil würden keinesfalls noch einmal hier absteigen.
Morgen geht’s aber schon mit Rucksäcken in ein Camp, insofern ist nur noch ein lausiges Frühstück zu überstehen.

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17-02-2011 (happy b., a.)

Wir verabschieden uns vom Al Thuraya, das letzte Frühstück ist noch einmal grässlich, denn irgendwie hat man nun auch noch das lösliche Kaffeepulver entfernt. Egal.
Wir suchen wieder wie die Doofen den Ausschlupf aus der Hauptstadt, finden ihn nach mehreren Stunden wilden Rumkurvens und machen uns auf gen Madaba, aber irgendwo biegen wir ab nach Um-ar-Rassas. Relativ leicht finden wir das riesige Ausgrabungsgelände – wir sind die einzigen Besucher. Um-ar-Rassas (den biblischen Namen reiche ich nach) muss gigantisch gewesen sein, die Steinberge zeugen davon. Gut erhalten sind diverse Kirchen, am bekanntesten ist wohl die Stephanskirche, man hat das riesige Mosaik, das ihren Fußboden ziert(e) überdacht und mit Stegen versehen, sodass man wunderbar umherspazieren und sich alles ansehen kann. Ganz schön! Mosaike in den anderen Kirchen hat man mit einer Sandschicht und Folie bedeckt, wohl, um sie vor der Witterung und den Touristenschwärmen zu schützen. Wir ahnen allerdings, dass diverse Schätze noch gar nicht sichtbar sind.
Gegen Mittag fahren wir zum WAdi-bin-Hammad, es ist wieder eine abenteuerliche Tour, mal stimmt die Karte, mal nicht. An einer Stelle gibt’s ein Hinweisschild, an der nächsten nicht.
Wir kommen jedenfalls an und Sheik Abdullah erwartet uns schon. Wir lassen überflüssigen Krempel im Auto, schnappen unsere Rücksäcke mit dem Nötigsten für die Nacht und folgen dem freundlichen Menschen durchs Wadi. Selten haben wir eine so schöne Wanderung gemacht. Vielleicht auch noch nie. Wir folgen dem Wasserlauf, der sich in einen roten Felsen gegraben hat. Manchmal steht uns das Wasser bis zum Oberschenkel, aber es ist warm uns angenehm auf der Haut. Links und rechts rinnen Quellen ins Wadi, manche von ihnen sind heiß, was die Wassertemperatur erklärt. Ein größeres Gefälle überwinden wir mit Hilfe einer Leiter. Schließlich wird das Wadi wieder weiter, wir sehen links und rechts wieder Palmen und Schilf und die Sonne scheint uns wieder auf die Köppe. Abdullah steigt mit uns zu seiner Farm, ein herrliches, kleines Stückchen Erde, wo er Zitrusfrüchte anbaut. Zwei Eselchen grasen dort. Wir bauen unsere zwei Zelte auf und nutzen die Zeit vor dem Abendessen, um auf einen Berg zu kraxeln. Von oben haben wir einen herrlichen Ausblick und können bis zum Toten Meer sehen. Abdullah verköstigt uns mit Fladenbrot und Chicken, sehr lecker das alles. Wir genießen den Vollmondabend. Die Nacht wird recht kühl, aber der Sonnenaufgang wird uns am nächsten Morgen für das Gebibbere entschädigen…

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18-02.2011

Wir frühstücken mit Abdullah, einfach, aber viel besser als im Al Thuraya. Die Sonne scheint und es gibt Fladenbrot, Eier, Tomaten, Gurken, Humous und Käse – dazu Unmengen von süßem Tee,
Nach dem Abbauen der Zelte und dem Verstauen des Equipments wandern wir noch einmal mit dem Sheik durchs Wadi. Er erzählt uns, dass das Tote Meer von seiner Farm genau 13 km entfernt ist. Wenn man zwei Tage bei ihm bleibt, kann man diese Tour auch in Angriff nehmen. Das machen wir das nächste Mal!
Wir verabschieden uns und fahren Richtung Kerak. Bevor wir die Kreuzfahrerfestung in Augenschein nehmen können, machen uns jugendliche Mitautofahrer darauf aufmerksam, dass einer unserer Reifen fast platt ist. Ganz toll! Wir suchen uns einen arabischen Autofreak, der die Sache binnen kurzer Zeit in Ordnung bringt.
Auf der Festung Kerak bleiben wir recht lange, man verläuft sich in den Gängen und Hallen.
Am Nachmittag geht es ins Naturschutzgebiet Dana. In der Abendsonne liegt das Dorf Dana vor uns, ziemlich verfallen bereits. Wir können uns nicht vorstellen, dass es hier ein Hotel gibt. Gibt es aber. Ein sehr eigentümliches Hotel. Man weist uns zwei der steinernen Dorfhäuser zu, spartanischst eingerichtet: Bett, Stuhl, Dusche, WC. Öffnet man die Tür, steht man mitten auf dem Dorfplatz, gegenüber einer kleinen Moschee. Überall schleichen Katzen und Hunde umher, Jugendlichen kommen auf Eseln geritten.Diese Art der Unterbringung hatten wir auch noch nicht.
Abens essen wir in der Cooperative, die das „Hotel“ betreibt. Sehr lecker. Abends tauchen Beduinen mit Musikinstrumenten auf und wir verleben einen lustigen Abend. Die Nacht allerdings wird ein bisschen gespenstisch und wirklich kalt.

19-02-2011

Wir wandern in der Frühe den Canyon hinab, sind ganz allein auf weiter Flur, und gegen MIttag krebseln wir wieder hinauf.
Dann geht es über Shoubak Castle nach Petra. Wir quartieren uns im OSCAR-Hotel ein, essen in der Stadt lecker zu Abend und genießen einen entspannten Abend mit Internet und Nachrichten. Wir wundern uns über den Verteidigungsminister.
:-) Komische Leute regieren unser Land!

PS 1: Ich muss noch erwähnen, dass Königstochters Jüngster wahrscheinlich vorhat, alle haschemitischen
Katzen zu adoptieren. Wo er ist, sind die Katzen. Wo die Katzen sind, ist er. In Dana hebt er Exemplar mit besten Absichten aus einer Mülltonne (!!!), aber die Miez zerkratzt ihn aufs übelste.
PS2: Ich habe großes Glück mit meiner Urlaubslektüre. „Die Korrekturen“ von Jonathan Franzen lesen sich wirklich gut und außerdem hat man eine ganze Weile zu tun.

20-02-2011 Petra
Wir sind einmal mehr die einzigen Gäste im Hotel, was Notrationsfrühstück zur Folge hat. Aber Kaffee und Tee sind ok, sodass wir uns frohen Mutes nach Petra aufmachen. Die Eintrittspreise sind fürstlich (pro Person rund 50 Euro für einen Tag), aber wenn man die Felsenstadt gesehen hat, denkt man schon, dass dies gerechtfertigt ist.
Wir passieren die JINN BLOCKS (drei Gräber aus dem 1.Jh.v.Chr.) und das Grab der Obelisken, dann gelangen wir in den SIQ, eine enge Schlucht, die sich eindrucksvoll in den verschiedenfarbigen Sandstein gegraben hat. Wir folgen dem Verlauf des Siqs etwa zwei Kilometer und stehen plötzlich vor Al Kaznah, dem Schatzhaus. Der Anblick des riesigen Gebäudes (ca. 40 cm hoch und 28 m breit) verschlägt einem im Wortsinne den Atem.
Allerdings haben wir rein fotografiertechnisch einen schlechten Tag erwischt. Es ist bitterkalt und außerdem unheimlich stürmisch. Petra ist den ganzen Tag in nebelweißes, kaltes Licht getaucht, leider. Nur der Schnee, den der Kellner heute Morgen prophezeit hatte, der bleibt uns glücklicherweise erspart.
Wir betreten das Gebiet der Felsenstadt gegen neun und verlassen es gegen sechs am Abend, als die Dunkelheit hereinbricht und es beginnt zu regnen. Wir sind eigentlich ununterbrochen gelaufen (20 km, denken wir – bis zum DEIR), die Kinder ohne Murren, deshalb spendieren wir ihnen rückzu ein lustiges Kameltaxi. Es war keinen Moment langweilig, immer wieder erschlossen sich neue, spektakuläre Ausblicke. Die einzelnen Gebäude der Stadt sind beeindruckend, aber noch beeindruckender scheint mir das Ausmaß des Geländes. Wir haben viel gesehen, aber längst nicht alles. Theoretisch kann man in jeder Felsspalte aufsteigen und wird immer wieder auf in den Stein gehauenen Nischen, Häuser und Tempel treffen. Zwei Tage für Petra einzuplanen ist bestimmt günstig.
Wir verweilen länger auf der Straße der Fassaden und nehmen von dort einen Aufstieg, der zu einem 1000 m hoch gelegenen Opferplatz weit oben führt. Zwei Obelisken symbolysieren die Gottheiten der Nabatäer: Dushara und Al-Uzza.
Für Petra sind wegen des schlechten Wetters sicher verhältnismäßig wenig Touristen unterwegs, aber dort oben sind wir ganz allein.
Am Theater und dem Grab der Urnen schlendern wir gemütlich vorbei, immer wieder Angebote, ein Pferd oder einen Esel zu mieten, ausschlagend.
Im tiefergelegenen Stadtteil sehen wir den Tempel des geflügelten Löwen und Quasr al-Bint.
Zum DEIR ist der Aufstieg recht beschwerlich, aber er lohnt sich unbedingt. Der Tempel, der König Obodas gewidmet war, wurde im 1.Jh. nach Chr. erbaut und ist, zusammen mit dem Schatzhaus, das wirklich eindrucksvollste Denkmal von Petra. Der Sandsturm hat seinen Höhepunkt erreicht, als wir vorm DEIR stehen. Wir sind fast allein, sogar die Beduinen packen ihren Krempel ein, setzen ihre Kinder auf den Esel und gehen nach Hause. Wir können ein paar schöne Fotos machen, aber wir wissen noch nicht, ob was drauf zu erkennen ist – außer rotem Sand.
Wir schließen uns den Beduinen an und verlassen die Felsenstadt wieder durch den Siq. Erst als wir draußen sind, merken wir, wie kaputt wir eigentlich sind. Mit letzter Kraft kriechen wir in das AL ARABI RESTAURANT und essen noch einmal köstlich.
Ein Plausch mit dem Kaufmann unseres Vertrauens beschließt den Tag. Er hat den ganzen Tag den Fernseher laufen und informiert uns zuverlässig über die aktuellpolitischen Ereignisse. Libyen beschäftigt ihn sehr. Er sagt uns vorher, dass Herr Gaddafi noch sieben Tage an der Macht sein wird. Ich persönlich fürchte, dass er sich nicht so schnell und schon gar nicht kampflos ergeben wird.

camel

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