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8
Feb
2010

OMAN 2010

06.02. Aus dem deutschen Schnee in die arabischen Berge

Wir sind pünktlich am Frankfurter Airport und können gemütlich einchecken. Die Maschine nach Muscat ist voll. Wir falten uns in die Sitze und hoffen, dass wir ein bisschen schlafen können. Können wir nicht! Zum einen ist es auf Dauer zu anstrengend, die Tentakeln geknickt zu halten, zum anderen hat hinter uns ein korpulenter Mitmensch Platz genommen, der schnarcht wie eine Genossenschaft Holzfäller.

Gegen acht landen wir weich in Muscat. Wir holen unser Auto ab, bevorraten uns im Lulu-Hypermarket mit Lebensmitteln/Wasser und brechen sofort gen Nizwa auf.

Unser Scheichlein bevorzugt den Weg durch die Berge (Schnöde Autobahnfahrten sind unter seinem Niveau.), aber selbst er ist verwundert, als unsere Fahrt durch das Wadi Bani Awf in schwindelerregender Höhe und auf abenteuerlichen Schotterpisten endet. Die Fahrt am Abgrund entlang beschleunigt bei allen Mitreisenden den Puls. Natürlich sind die Aussichten
spektakulär. Mit steigender Höhenmeterzahl und sinkender Pistenqualität geht uns allerdings der Sinn dafür verloren. Drei Stunden sind wir so unterwegs.

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In Nizwa mieten wir uns im Golden Tulip ein. Am späten Nachmittag ist die gesamte Familie völlig erledigt. Die Jungs schaffen es wenigstens noch, in den Pool zu springen, bevor die Nachtruhe ausgerufen wird.



07.02.10 Vadi im Wadi

Zwölf Stunden Schlaf für alle. Erst gegen neun trödeln wir ins Restaurant. Wir frühstücken ausgiebig, noch nicht ahnend, was der Tag bringen wird.

Nizwa kennen wir ja bereits, wir haben deshalb beschlossen, uns einen Akklimatisierungstag zu gönnen.

Im Souq steuern wir zielsicher die Silberschmieden an. Und diesmal schaffen wir es auch ins Fort, das leider im vergangenen Jahr geschlossen war. Wir sehen uns die Wehranlage ganz in Ruhe an und machen eine Kaffeepause.

Dann soll es ins Wadi Tanuf gehen. SOLL!! Leider macht uns das Wetter einen dicken Strich durch die Rechnung. Der Nieselregen des Morgens verwandelt sich in sintflutartigen Niederschlag und innerhalb von Stunden verwandelt dieser die ausgetrockneten Wadis in reißende Ströme. An vielen Stellen wird ein Durchkommen unmöglich. Es bilden sich lange Autoschlangen und am Rande der Schlamm-und Wasserlawinen, die sich donnernd talwärts wälzen, stehen Menschengruppen. Auch für Omanis scheint dieser Anblick nicht alltäglich zu sein. Wir staunen und testen unseren Jeep auf Aquatauglichkeit.


Als wir am späten Nachmittag auf der einen Seite des reißenden Flusses parken und uns deutlich wird, dass unser Hotel sich auf der gegenüberliegenden befindet, wird auch uns der Ernst der Lage bewusst. Wir ändern unsere Route und schaffen es schließlich ins Hotel. Ob wir morgen Nizwa wie geplant verlassen können, scheint indes fraglich. Zwar hat es inzwischen aufgehört zu regnen, aber die Sintflut dürfte schon ein paar Straßenschäden hinterlassen haben. Man wird sehen.

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Übrigens hatten wir das Auto am Morgen im Wadi geparkt. Nicht auszudenken, was passiert wäre, wenn wir nicht rechtzeitig zurückgekommen wären. Ich kapiere am heutigen Tage auch den Hinweis im Reiseführer, der das Campen in Wadis betrifft…

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08.02. Tropic of Cancer

Wir überqueren heute den Wendekreis des Krebses. Ob dieser Fakt eine Bedeutung hat?

Auf jeden Fall steht unsere Fahrt unter einem glücklichen Stern. Die reißenden Ströme haben sich in Pfützenwadis zurückverwandelt. Geröll und Gerümpel haben die Omanis schon am Morgen mit schwerem Räumgerät (DUMPER!!!) beiseite geschafft, sodass wir nach dem Frühstück gut voran kommen.

Zunächst fahren wir Richtung Ibri, immer am Fuße des Gebirges entlang.
Dort, wo gestern Wasser Wege unpassierbar machte, treibt der Wind den Sand vor sich her. Links und rechts der Straße grasen Kamele. (Eigentlich grasen die gar nicht. Sie rupfen. Blätter von Stachelbüschen und Bäumen.)

Wir halten kurz vor der Stadt in Al-Sulaif, einem verlassenen Ort, der vollständig aus Lehm am Zusammenfluss zweier Wadis erbaut wurde. Die Siedlung ist, zu Verteidigungszwecken vermutlich, auf einem Felsen angelegt und von einer Stadtmauer und Wehrtürmen umgeben.

Wir krebsen (TROPIC OF CANCER!) durch die Lehmruinen und genießen den Blick auf die umliegenden Oasen.

Nach einer Weile gabelt uns ein lustiger Omani auf und lässt uns eine ausführliche Führung angedeihen. Er zeigt uns alte Inschriften und übersetzt sie uns per Handy ins Englische. Auch Dynamitlöcher und Dattelvermanschungsanlagen hätten wir ohne ihn kaum gefunden.
Sehr cool: in einem rauchgeschwärzten Raum sitzt ein weißer Gecko mit Riesenaugen und Saugfüßen.

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Schließlich brechen wir nach Buraimi auf. Dort passieren wir einen Grenzposten und lassen eine recht aufwändige Kontrolle (eye-scanning! tausend Stempel und papers ) über uns ergehen.

Vor uns liegt dann die Oase Al-Ain, zum Emirat Abu Dhabi gehörend.

Wir haben uns, was die Größe des Gebietes anbelangt, ein bisschen vertan und einige Mühe, unser Hotel zu finden. Es liegt auf dem Jebel Hafeet – viele Serpentinen führen hierher.

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Die Jungs beschließen den Tag mit Poolspringerei.

Morgen wollen wir auf den Kamelmarkt, in die Oasen Khutwa und Mahdah sowie in das Fossil Valley.

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